Als ich kürzlich in einer Diskussionsrunde mal wieder so richtig in Fahrt war und angesichts der Fülle meiner Argumente keinen ausreden ließ (ich wusste eh, was die anderen sagen würden), meinte ein guter Bekannter, der bei solchen Gelegenheiten gerne still dem Wettstreit der Worte und Meinungen folgt, wohlmeinend zu mir: „Zuhören ist nicht unbedingt deine Leidenschaft.“ Er hätte statt „Leidenschaft“ auch das Wörtchen „Stärke“ verwenden können, es hätte noch besser gepasst.
Schlagwort: Alltagsgeschichte
Wir sind keine Helden.
Früher war alles viel besser. Seit dem großen griechischen Philosophen Platon – es ist also schon ein paar Jahre her – gibt es den Mythos vom sogenannten „Goldenen Zeitalter“, der die vergangene Generation verklärt. Das erst Spannende, dann zunehmend Lächerliche dabei: Seitdem macht dies jede Generation mit der vorherigen.
Geschwindigkeit … ist vor allem relativ
Ich brüste mich gerne damit, dass ich an der Schule meine Facharbeit über die Relativitätstheorie von Einstein verfasst habe. Das ist allerdings 40 Jahre her. Dass ich das Vordiplom in Allgemeiner Physik in der Tasche habe – auch damit gebe ich gerne an. Und auch das ist angesichts der 4.0 in Mathe wenig rühmlich und 37 Jahre her. Was ich aber seitdem weiß und auf alle Lebensbereiche anwende:
Wie geht´s?
Zu den Stereotypen moderner Kommunikation gehört das gedankenlos hingeworfene „Wie geht´s?“, sobald ein Mensch den anderen trifft. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass hinter dieser Frage nur selten echtes Interesse am Befinden des anderen steckt, entsprechend wenig einfallsreich und überraschend ist in der Regel die Antwort darauf. Ein „Gut.“, wahlweise ein „Passt schon.“ oder das von mir gerne verwendete „Man kämpft sich durch.“ zeugen davon, dass man sich bewusst ist, dass der Fragende meist nichts wissen will … aber eine Menge selbst zu erzählen hat.
Eine Frage der Perspektive: faul oder nicht.
Ein Eingeständnis, das die meisten Menschen, die mich kennen, nicht überraschen wird: Ich bin eine lebendig gewordene Provokation. Einer, der von Natur aus widerborstig und gerne unabhängig ist, und der sein renitentes Wesen pflegt, wenn ihn der Erziehungsauftrag anderer einholt. Ich will gar nicht abstreiten, dass mich hin und wieder die Bosheit dazu treibt, meist aber ist meine Ignoranz nicht gegen einen anderen gerichtet, sondern einfach nur mit mir selbst beschäftigt.
Die Geometrie, die Statik und die Säulen einer Familie
Nein, ich schreibe nicht von Familienaufstellung, einfach aus dem Grund: Ich kenne mich hier nicht aus.
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Ich will es billiger, noch viel billiger!
„Geiz ist geil“ – nie war ein Werbespruch verlogener. Nicht, weil er den Geiz und die Hatz auf Billiges zum Prinzip erhebt, sondern weil er das genaue Gegenteil im Sinn hat. Der wahrhaft Geizige nämlich wird sich nämlich nicht wie die Rabatt-Lemminge dazu verführen lassen, unnötig Geld auszugeben. Er wird es behalten. Punkt.
Heute machen wir mit der Familie eine Wanderung!
An den Kindern merkt man, wie schnell die Zeit vergeht. Und sie werden so unglaublich schnell groß. Beide Beobachtungen lassen sich an unzähligen Beispielen beweisen, eines davon ist die Wanderung mit dem Nachwuchs, die entlang ihres fortschreitenden Alters ebenfalls einen evolutionären Prozess durchläuft. Nach intensiven Recherchen konnte ich hier insgesamt sechs Phasen identifizieren:
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My home Is my castle
Auf dem Klingelschild an unserem Haus steht „Krebs“, auf dem Briefkasten auch. Schlicht und schnörkellos, allerdings haben sich meine Frau und ich bei der Hausnummer eine Extravaganz geleistet: Die Zahl „16“ prangt nicht in Ziffern., sondern als Wort in Schönschrift an der Schlumpf-blauen Fassade (die Farbe kommt daher, dass … aber das ist eine andere Geschichte). Unsere beiden Söhne finden jedenfalls ebenso wenig Erwähnung wie unsere Vornamen oder der Titel „Familie“. Manchmal fühlen wir uns deshalb schlecht und schuldig.
Als die Familie noch gemeinsam Fernsehen schaute, Teil 1
Ich bin kein großer Freund der „Früher war alles viel besser“-Attitüde. Mit einer Ausnahme: Es waren bessere Zeiten, als es im Fernsehen nur drei Programme gab und die Fernbedienung noch nicht erfunden worden war. Genau: Ich bin Jahrgang 1964.
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