Ein Thema mit großem, sich herzhaft auf die Schulter klopfenden, Klischeepotential.
weiterlesen„Männerfreundschaften: (nur) der Versuch einer Erklärung“
Ein Thema mit großem, sich herzhaft auf die Schulter klopfenden, Klischeepotential.
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Ein Eingeständnis, das die meisten Menschen, die mich kennen, nicht überraschen wird: Ich bin eine lebendig gewordene Provokation. Einer, der von Natur aus widerborstig und gerne unabhängig ist, und der sein renitentes Wesen pflegt, wenn ihn der Erziehungsauftrag anderer einholt. Ich will gar nicht abstreiten, dass mich hin und wieder die Bosheit dazu treibt, meist aber ist meine Ignoranz nicht gegen einen anderen gerichtet, sondern einfach nur mit mir selbst beschäftigt.
Ich bin arrogant. Das sagen viele, die mich nicht kennen, und kritisieren nicht wenige, die mich kennen. Ich allerdings bin der festen Überzeugung, dass ich ein ausgesprochen netter und liebenswerter Mensch bin, der keiner Fliege was zuleide tun kann, und aus voller Inbrunst behauptet, sein größter Wunsch sei, genau: Der Weltfrieden.
Zu meinem jüngsten Geburtstag habe ich von meiner Gattin einen Wok geschenkt bekommen. Ich hatte ihn mir sehnlichst gewünscht. Er passt sehr gut zu meinem japanischen, stets scharfen Messerset, der Pfeffermühle mit Porsche-Mahlwerk, der Knoblauchpresse aus Edelstahl und allerlei anderem nützlichen Kochgeschirr und formschöner Utensilien, die den stimmungsvollen Rahmen meiner brutzelnden und dampfenden Leidenschaft bilden. Ich koche so gerne.
„Umwege erhöhen die Ortskenntnis“, gehört zu den Lebensweisheiten, die oft zitiert werden, aber keinen Ursprung haben. Außerdem heißt ein Roman von Markus Seidel so, der seit vielen Jahren ungelesen in meinem Bücherregal steht. Ich hatte ihn gekauft, weil mir der Titel gefällt, vielleicht interessiert mich auch irgendwann der auf der Rückseite beworbene Inhalt.
Ich habe einen Traum: Ich bin Kandidat bei „Wer wird Millionär“. Ich habe mich bis zur Eine Million Euro-Frage durchgewurstelt, alle Joker sind verbraucht – und Günther Jauch fragt mich mit einem gemeinen Grinsen: „Was bedeutet ‚mactāre‘?“. Wie aus der Pistole geschossen schleudere ich ihm „opfern, ehrenvoll beschenken, schlachten“ entgegen, die Fanfare ertönt, das Glitter-Konfetti regnet auf mich hinab und ich bin auf einen Schlag stinkereich.
Beginnen wir mit einer Klarstellung, die – einem Naturgesetz gleich – stets folgt, wenn meine Größe zur Sprache kommt: Sollte ich behaupten, „Ich bin groß“, meine ich natürlich, dass ich körperlich hochgeschossen, sprich lang bin. Ich würde mir nie bzw. nur selten anmaßen, hier eine geistige Größe ins Spiel zu bringen oder gar eine „große Persönlichkeit“.
Als ich heute Morgen an die Schulterpresse ging und merkte, dass für mich 30 Kilogramm zu viel aufgelegt/eingestellt waren, fragte ich mich wieder einmal, warum ich es zulasse, dass man mir bereits um 6:30 Uhr meine Würde nimmt. Die Gewissheit, dass mein Vorgänger an diesem Fitness-Gerät 30 Zentimeter kleiner war als ich, machte die Sache nicht besser.
Die meisten Menschen, die ich kenne, besitzen die Fähigkeit, sich Dinge schönzureden. Ihr Blick auf sich und das Erlebte, auf ihre Leistung und ihre Erfolge ist unterm Strich immer positiv, Niederlagen werden gerne mal dem anderen untergeschoben. Ich besitze diese Fähigkeit leider nicht, weshalb mir die Ironie zum liebgewonnenen Überlebensprinzip geworden ist – und ist es natürlich der Hauptgrund, warum ich schreibe.