Nach „Sinuhe der Ägypter“ und „Götter, Gräber und Gelehrte“ war „Die Herrin vom Nil“ das dritte Buch, das ich als Jugendlicher über das alte Ägypten gelesen hatte.
Im Mittelpunkt des Romans steht eine der faszinierendsten Personen der Geschichte überhaupt: Hatschepsut – eine Frau, die im 15. Jahrhundert vor Christus zwanzig Jahre als Pharao regiert hatte und in dieser Zeit ihren Neffen/Stiefsohn und „größten aller Pharaonen“ Thutmosis III. in Schach hielt. Fast genau so spannend empfand ich Senenmut, ihren Berater und den Baumeister des Totentempels der Hatschepsut.
Entsprechend freute ich mich – obwohl angesichts der Hitze etwas erschöpft – auf die zweite Station unserer Heiligen-Abend-Tour: Den Totentempel der Hatschepsut am Westufer des Nils, den ich bereits von so vielen Abbildungen kannte.
Auch hier parkten wir erst auf dem Busparkplatz und fuhren dann mit Golfwagen direkt zur fast 40 Meter langen Rampe zu ersten Terrasse. Die Kulisse der Felswand, in die der Tempel mit zwei übereinander liegenden Terrassen gehauen wurde, ist beeindruckend. Ashrav führte uns kundig durch die Säulengänge, erklärte die Wandmalereien, die Hathorkapelle und das Heiligtum des Amun-Re besuchten wir dann eigenständig, denn unser Führer war leicht eingeschnappt, weil es in unserer Gruppe Leute gab, die während seiner Ausführungen schwätzten.