USA Roadtrip Tag 6: Piedras Blancas

Einfach grandios. Zu Besuch bei den Seeelefanten. 

Die erste Nacht im Recreational Vehicle (RV) war gar nicht so schlecht wie befürchtet. Obwohl ich eigentlich für das Bett zu groß bin und natürlich die Füße über die Kante reichen, schlafe ich ziemlich gut, so dass ich ausgeruht sehr früh aufwache. Der Blick über das Meer bleibt am dichten Morgennebel hängen – als sich dieser aber langsam lichtet, bleibt die Aussicht von unserem Stellplatz #11 auf dem Kirk Creek Campground atemberaubend. Wir frühstücken in der Sonne, meine Schmerzen vom Vortag sind glücklicherweise abgeklungen, die Brandblase ist nicht weiter schlimm.

Ich hatte mir bei Trader Joe´s Erdnussbutter besorgt, weil sie irgendwie eine Kindheitserinnerung ist (unsere Nachbarin Charlotte in Burglengenfeld war mit einem US-Amerikaner verheiratet und hatte uns immer mit Peanut Butter versorgt), das Dumme ist nur, dass ich ein Tollpatsch bin. Was heißt: Ick kleckere Erdnussbutter auf den Boden – und schon sind zehn freche Squirrels, die sich um das süße Zeug balgen. Ich lasse mir derweil von Noah aus seinem Taekwondo-Training die (leichteste) Taegeuk Il Chang-Pumsae zeigen, was gar nicht so einfach ist.

Gegen 11 Uhr brechen wir auf und fahren weiter den „höllischen“ Highway 1 in Richtung Süden. Und dann erleben wir ein Highlight, wie wir es so nicht erwartet haben: Die Seeelefanten am Piedras Blancas. Bis zu sechs Rivalen-Pärchen kämpfen in einer einzigartigen Choreografie im Wasser und an Land, dabei sind wir ihnen viel näher als noch vor ein paar Tagen im Año Nuevo State Park.

Auf den ersten Blick plump und wie eine schwarzhumorige Laune eines experimentierfreudigen Gottes, vereinen sie bei genauerem Hinsehen (es lohnt sich wirklich, hierfür Zeit zu nehmen!) als wundervolle Vereinigung von Kraft, Zärtlichkeit, Zähigkeit, unglaublicher Biegsamkeit und einer einzigartigen Würde. Ab sofort gehören Seeelefanten zu meinen Top 5-Lieblingstieren. Es ist eine herrlich entspannte, knappe Stunde am Aussichtspunkt – sonnig, sehr windig und nicht allzu viele Leute.

Nach Cambria geht es dann weiter ins Landesinnere, CIAO PAZIFIC!, bis nach Paso Robles, wo wir erst in einem Walmart einkaufen. Als wir den Camper verlassen, trifft uns die Hitze wie eine lodernde Wand – und das Shopping-Erlebnis lässt sich mit einem Wort umschreiben: Überforderung! Zu groß, zu viel, aber auch nicht unbedingt das, was wir suchen.

Gegen 17 Uhr passieren wir auf dem Paso Robles RV Ranch & Campground ein. Riesengroß (ein Camper reiht sich an den anderen, in den Mobile Homes wird Kindergeburtstag gefeiert) und sehr gepflegt, aber im Vergleich zum Campground vorher auch nichts besonders. Es ist dieser Wechsel von pragmatisch (Dumpen, Duschen & Wäschewaschen) und pures Idyll, das die Stellplätze in den kommenden Wochen bestimmen wird – und die Susanne nach einer beeindruckenden Logik aneinandergereiht hat.

Leider sind die Pools für die Jungs zu voll (dass der Zutritt über Code-Nummern geregelt wird und wie wir sie bekommen, lernten wir hier), haben wir ein paar Probleme mit den Anschlüssen (zum Glück hilft der freundliche Nachbar!) und wird auch aus dem Restaurantbesuch nichts, weil es schon um 20 Uhr schließt. Dafür aber findet Susanne einen funktionierenden Waschraum und beenden wir den Tag versöhnlich beim nächtlichen Diner mit Cracker, Käse und Dips.

Es ist ein Roadtrip: Es läuft vieles anders als geplant, man darf sich davon nur nicht verrückt machen lassen 😉.

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