Der Roadtrip beginnt … und das nicht unbedingt gut.
Entgegen unserer ursprünglichen Planungen starten wir erst gegen 11 Uhr und sind gegen 13 Uhr in Monterey. Natürlich wollen wir das Aquarium besuchen, aber die Parkplätze sind übervoll – und dann passiert mir auch noch ein Malheur. Ich schramme mit dem RV beim Rückwärtsfahren am Hänger eines daneben abgestellten Kfz entlang – die Folge sind zwei tiefe Schrammen. Um es vorneweg zu nehmen: Mit einer kleinen Ausnahme wird es der einzige Schaden bleiben, den zudem die Versicherung bezahlen wird.
Überhaupt ist die Parkplatzsuche mit einem langen RV auf engen Räumen ein Problem, erst mehrere Kilometer weiter finden wir schließlich eine Gelegenheit, das Riesenteil abzustellen. Nun, dann eben mit „Uber“ zum berühmten Monterey Aquarium, allein: Wir bekommen kein Handynetz (dass die USA als Hightech-Supermacht allerorts online sind, ist übrigens eine häufig erfahrene, leidvolle Mär)!
Plan B war also keiner, der Plan C lässt uns Monterey abhaken und weiterfahren. Auf dem Highway 1 mit einem Abstecher durch Carmel-by-the-Sea fahren wir die rund 100 Kilometer zu unserem ersten Campground. Und es wird ein echtes Abenteuer – für einen mit Höhenangst, der zum ersten Mal einen 30 Fuß langen Camper fährt. Für mich eine schweißtreibende Fahrt, für alle anderen eine Fahrt mit atemberaubenden Ausblicken, selbst, als wir wegen eines Staus eine Viertelstunde auf einer wirklich sehr hohen Brücke stehen bleiben müssen.
Um 17 Uhr kommen wir am Kirk Greek Campground an. Der Stellplatz 11 (von insgesamt 40) ist etwas abseits, aber auch schräg, so dass wir gleich beim ersten Halt unseren RV nivellieren müssen. Ungewohnt, aber es gelingt. Und wir sind begeistert – von einem wunderbar idyllischen Platz auf der Klippe mit Blick auf den Pazifik, ein kleiner, grüner Fleck mit Grill, Bänken und Holztisch UND vielen frechen Kaninchen und den California Ground Squirrels, den amerikanischen Cousins unserer Eichhörnchen.
Noah und ich wandern über einen Trampelpfad durch die Wildnis und über einen Bach zur Felsenküste von karger Schönheit. Es sind schöne Momente, in denen ich mich meinem Sohn sehr nahe und vertraut fühle. Wir erzählen viel, klettern über die Felsen und schauen aufs Meer.
Abends wird dann erstmal im RV gekocht. Es gibt kleine Käsetortellini im Tomaten-Mozzarella-Sauce; blöd nur, dass ich mir am Topf die Kuppe des Zeigefingers verbrenne und mit Schmerztabletten ins Bett muss. Eine Erkenntnis des ersten Tages: Es wird immer etwas schief gehen und vielleicht sogar schmerzen. Es kommt darauf an, wie man damit umgeht und dass/wie man weitermacht.
Zwei Links zur Information:
Ein Video mit Squirrel auf YouTube
Der Kirk Creek Campground an der Steilküste auf Womo-Abenteuer