So urtümlich kann Natur, so mächtig können Bäume sein.
Spätestens beim entspannten Frühstück auf dem Paso Robles RV Ranch & Campground wird das Verhältnis mancher US-Amerika zu ihren Autos, Jeeps und Vans sichtbar deutlich – und, was sie unter „BIG“ verstehen: Riesige Auflieger-Camper mit klangvollen Namen wie „Cyclone“ oder „Raptor“ säumen die geteerten Wege, deren Zugmaschinen, gewaltige Pick-Ups, dem Europäer ebenfalls Respekt abnötigen. Dazwischen gibt es – offensichtlich als flexible Vor-Ort-Gefährte – viele, uns Deutschen unbekannte Modelle wie den sportlichen „Mitsubishi Eclipse“ sowie zahlreiche Hybride, die nahezu geräuschlos an dir „vorbeisummen“.
Vor uns liegen 300 Kilometer Fahrt, was die Jungs ziemlich langweilt, weil NOCH sind wir vergleichsweise streng und erlauben das Tablet-Spielen immer nur begrenzte Zeiten. Als kleine Entschädigung machen wir gegen 13 Uhr in Fresno einen Zwischenstopp bei unserem ersten IN-N-OUT BURGER. Es ist voll, aber eine sehr positive Erfahrung – mit einem stimmigen Konzept: Nur drei Burger zur Auswahl, hohe Qualität und es schmeckt super, wie überhaupt aktuell alles anders und besser schmeckt. Ist schließlich Urlaub, in genau diesem Modus sind auch unsere Geschmacksnerven.
Die anschließende Fahrt in den Sequoia National Park wird wieder sehr abenteuerlich: Erst über steile Serpentinen mit tiefen Abgründen hinauf und dann, nach Eintritt in den Park von Norden her (der Süden ist für RV unserer Größe nicht geeignet), durch die Wälder (wir sehen zum ersten Mal einen Sequoia am Straßenrand) bis zum Lodgepole Visitor Center.
Es ist traumhaft, hier im „Königreich der Bäume“. Wir kaufen im Supermarkt des Visitor Centers Feuerholz (es ist etwas teurer als anderswo, aber das Geld dient der Unterstützung des Parks) und vier große Kartoffeln ein, die wir später zum Abendessen grillen werden.
Der Campground, wir beziehen #Platz 157 inmitten riesiger Bäume, liegt idyllisch direkt am Marble Fork Kaweah River; da wir uns im „Bärenland“ befinden (am Eingang des Campground findet sich die tägliche Meldung über Bärenbegegnungen), hat jeder Stellplatz einen bärensicheren Lebensmittel-Container, in den wir nicht nur alle Lebensmittel, sondern auch alle Hygiene-Artikel packen. Bären haben einen äußerst feinen Geruchssinn und riechen auch alles, was im RV ist – und sie sollen eine spezielle Vorliebe für Zahnpasta haben. Vorneweg: Auch wenn wir immer Ausschau halten, einen Bären sehen wir an diesen Tagen im Sequoia National Park nicht.
Vor dem Abendessen machen wir einen halbstündigen Spaziergang entlang des Wildwasser-Flusses (Takopah Falls Trail) – tief einatmen und die Natur spüren! Ja, genau das habe ich gesucht!
Informationen und Eindrücke gibt es auch unter folgenden Links zum
- Sequoia National Park auf Wikipedia und auf YouTube (Video deutsch)
- Lodgepole Campground auf der Nationalpark-Seite und auf YouTube