USA Roadtrip Tag 8: Sequoia National Park

Ein Besuch beim mächtigsten Baum der Welt und seinen vielen Brüdern und Schwestern.

Die erste Woche ist vorbei und ich gegen 6 Uhr aufgewacht. Eigentlich hätte ich mir sehr gerne einen Kaffee gemacht, was aber die anderen wahrscheinlich aufwecken würde. Ich wäge ab und entscheide mich, während unseres Roadtrips meinen ersten Kaffee zu mir zu nehmen, wenn zumindest Susanne wach ist (auf Morgenmuffel Noah kann ich nicht warten 😉). Auch hier gilt. „Less is more“ – und bedeutet ein kleiner Verzicht einen harmonischen Tagesbeginn.

Beim morgendlichen Schreiben vor dem RV auf dem Lodgepole Campground beobachte ich andere Camper, die sich ihre Hände am mitgebrachten Wasserkanister waschen und nicht am fünf Meter entfernten Wasserhahn, weil es dort verboten ist. Zwei Erkenntnisse:

1) US-Amerikaner halten sich an Verbote und

2) Camper gehen sehr achtsam mit Ressourcen um (Wasser. Gerätschaften, Müll) – insbesondere, wenn sie mit dem Zelt unterwegs sind. Als Camper inmitten der Natur ist deren Schutz beinahe zwangsläufig.

Lustige Tiere. Während ich in mein Heft schreibe, läuft ein blauer, mittelgroßer Vogel mit Irokesenschnitt und langem, spitzen Schnabel den großen Baumstamm hinauf. Es ist ein mir bis dahin unbekannter Diademhäher, der anschließend von Minikiefer zu Minikiefer hüpft. Es macht Spaß ihm zuzuschauen.

Gegen 9 Uhr überqueren wir den Kaweh River und steigen in den Shuttle-Bus (Green Line) zum General Sherman Tree ein, den voluminösesten lebenden Baum der Erde. Wir sind früh dran, so dass sich der Besucherandrang noch in überschaubaren Grenzen hält und wir entspannt um dieses lebendige Naturdenkmal spazieren können. Einzig den Photo-Point lassen wir aus, zu unangenehm ist das Drängeln der Menschen um das angeblich schönste Foto vor der Sehenswürdigkeit. Obwohl wir es noch nicht wissen, wird dies ein Prinzip bei allen kommenden Stationen unseres Roadtrips.

Der General Sherman Tree ist gewaltig, aber der Höhepunkt des Tages ist die anschließende, rund anderthalbstündige Wanderung (Alta Trail und Congress Trail) zum Giant Forest Museum und zum Big Trees Trail. Einsam inmitten riesiger Sequoias zu laufen – man bekommt ein leises Gefühl dafür, wie klein unser Leben angesichts Größe und vor allem Zeit ist. Einem Lebewesen gegenüber zu stehen, das älter als 2.000 Jahre ist, tut der Demut gut.

Eine Überraschung beim Berühren: Sequoias fühlen sich fasrig und hohl an. Und sie halten Feuer aus, wie man an zahlreichen Bäumen mit starken Verkokelungen erkennen kann.

Mittags machen wir eine Pause und fahren mit dem Shuttle-Bus zurück zum Visitor Center, um Burger zu essen. Neu gestärkt geht es „turn back“ zum Museum, dort wechseln wir den Shuttle-Bus und erreichen nach einer sehr kurvigen Fahrt (inklusive des berühmten Durch-Tunnelns eines Sequoia) den MORO ROCK. Ich wage mich im zweiten (!) Anlauf bis zur Hälfte, was angesichts meiner Höhenangst das Maximum ist. Aber Susanne und die Jungs sind vom Gipfel, den sie ohne mich besteigen, begeistert – erzählen aber von ungesicherten Wegen und Vorsprüngen, so dass ich sehr froh darüber bin, nicht mitgegangen zu sein.

Zurück mit dem Shuttle kaufen wir im Shop des Visitor Centers Feuerholz & unser erstes BIERGLAS und machen dann ein lustiges Abendessen mit über offenem Feuer gerösteten Brot und Marshmallows. Ohne Zweifel erlebten wir heute einen absoluten HIGHLIGHT-TAG!

Einen schönen Eindruck liefern Videos auf YouTube

 

 

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