USA Roadtrip Tag 18: Monument Valley

Der Aufbruch vom Arches National Park und die ersten Meilen sind etwas holprig. Erst stinkt der RV nach faulen Eiern (Gas?!?), dann geht beim Dumpen und Wasseraufnehmen an einer Maverick-Tankstelle der Deckel für das Abwasser kaputt. Glücklicherweise können wir den 500 Meter weiter für 5 Dollar besorgen und dann geht es endlich los: 300 Kilometer durch Marlboro Country UTAH!

Es ist wirklich so, dass man jeden Augenblick erwartet, Indianer und Cowboys am Horizont galoppieren zu sehen oder plötzlich John Wayne am Straßenrand steht. Ein Tankzwischenstopp und beim zweiten Halt rund 30 Meilen vor Monument Valley die erste von mehreren positiven Überraschungen: In Mexican Hat, einem winzigen Ort mit (übersetzt) dem Namen „Sombrero“, essen wir im Hat Rock Café richtig lecker Mexikanisch (Burrito, Enchiladas, Tacos – und Merlin einen Cheeseburger).

Auf der Weiterfahrt dann der Wow-Moment: Plötzlich taucht am Horizont das erste Mal die Silhouette des Valley auf. Mit der endlosen Straße im Vordergrund ist es eine Postkarte mit dem Titel „Irre“ und Susanne bleibt „die Spucke weg“. Natürlich halten wir, wie alle anderen auch, und schießen Fotos. Das Monument Valley, das auf einem Plateau an der südlichen Grenze von Utah und im Norden von Arizona liegt, ist Navajo Territorium, was heißt: Der Eintritt kostet 20 Dollar Extra – und die Navajo Indianer, die ausnahmslos die Bediensteten im Monument Valley Navajo Tribal Park stellen, sind sehr „stolz“, was wegen der überbordenden Freundlichkeit des US-amerikanischen Service an anderen Stellen auffällt. Ein wenig Verachtung schwingt in jeder Begegnung mit, angesichts der indianischen Historie jedoch nachvollziehbar und verständlich.

Die zweite positive Überraschung ist eigentlich keine richtige, sondern hat eher etwas mit einer Begegnung am Tag zuvor beim Devil´s Garden Trailhead (Arches NP) zu tun. Dort waren wir nämlich einer sympathischen Familie begegnet, wo der Vater meinte, das Monument Valley sei eine Enttäuschung. Nun, er hatte absolut unrecht, das Gegenteil ist der Fall.

Natürlich ist der Stellplatz auf The View Campground mal wieder super, mit freiem Blick auf eines der berühmtesten Motive der Welt: West Mitten Butte, East Mitten Butte und Merrick Butte als Panorama-Blick, den man nie wieder vergisst. „Butte“ heißt übrigens übersetzt „Spitzkuppe“, „Mitten“ ist der englische Begriff für „Fausthandschuh“.

Es folgt die dritte positive Überraschung, den der Campground hat angeblich (wie in den National Parks ja üblich) keine Duschen …. bis vor kurzem, denn mittlerweile wurde nachgerüstet und wir können ausgiebig Duschen. Das tut nach vier Tagen „ohne“ sichtig gut, vor allem Noahs Füße (und unsere Geruchssinne) profitieren davon 😉.

Susanne und ich laufen die 300 Meter zum Visitor Center samt Navajo Shop – nun, es ist ganz nett dort, mehr aber auch nicht.

WIR WOLLEN WANDERN! Zum Sonnenuntergang geht es auf den Wildcat Trail, einen rund vier Meilen langen Rundweg um den West Mitten Butte. Es ist wieder sehr einsam und sicher eine der schönsten, stimmungsvollsten und beeindruckendsten Wanderungen (zwei Stunden u.a. durch Sand), die ich je gemacht habe und machen werde. Die Bilder im Licht der untergehenden Sonne fräsen sich Gehirn, Herz und Seele, es sind Bilder, die man nie vergisst.

Etwas erschöpft aber noch gebannt von den Eindrücken sitzen wir nach der Wanderung bis 22 Uhr vor dem Camper, essen Chips und trinken Bier bzw. Sprite.

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