Heiligabend. 6 Uhr Weckruf, danach eilig am fantastischen Frühstücksbuffet gestärkt und um 7 Uhr Abfahrt. Unser Reiseführer Ashrav Joseph hatte wenig Mitleid mit seiner neunköpfigen Reisegruppe, denn bis zum Mittagessen war das Ausflugsprogramm proppenvoll.
Kleiner Exkurs: Mit „unserem“ Ashrav hatten wir eine Menge Glück. Er gehört ohne Zweifel zu den erfahrenen Reiseführern (für den man laut seinen Aussagen im Gegensatz zum Reisebegleiter studiert haben muss), wusste eine Menge Historisches, ohne uns zu überfordern, besaß einen augenzwinkernden Humor, bewies immer wieder ein sehr gutes Gespür, wann wie wo ohne Stau hingingen – und er gab uns so viele wertvolle Tipps, denn „es gibt nichts, was ich mit Touristen noch nicht erlebt habe“: Zum Beispiel ‚Augen immer gerade aus ohne Blickkontakt“ durch die Passagen der Händler, die vor jeder Sehenswürdigkeit wartete, oder auch „Die Eintrittskarte immer rechts von der Schranke einstecken“ 😉.
Auf der ca. halbstündigen Fahrt zum „Tal der Könige“ (Theben West) kamen wir bereits an den Memnon-Kolossen vorbei, die wir aber erst auf der Rückfahrt besichtigen sollten, weil der Parkplatz voll war. Dafür wurden wir aber Zeuge eines sehr, sehr stimmungsvollen Schauspiels: Unzählige Heißluftballons mit Touristen bevölkerten den Himmel – das Bild vermittelte eine ungewöhnliche Stille über Sand und Steinruinen.

Die Memnon-Kolosse, die unserer Rundreise den Namen gegeben haben, sind zwei sitzende Riesen mitten auf einem Feld, wo früher ein Totentempel stand. Sie stellen Pharao Amenophis dar, der von 1388 bis 1351 vor Christus regierte.
Reichlich Informationen zu den Memnon-Kolossen gibt es … natürlich auf Wikipedia.