Born to be wild! Natürlich sind die Spuren von „Easy Rider“ mit Dennis Hopper, Peter Fonda und Jack Nicholson längst verblasst, aber für einen Romantiker wie mich ist die Route 66 immer noch etwas Besonderes.
Heute liegt eine der längsten Strecken vor uns: 400 Kilometer nach Needles. Es gibt aber zwei schöne Zwischenstopps. In Williams dem „Gateway to the Grand Canyon“ und an der berühmten Route 66 treffen wir die Familie Bruns (Petra, Michael, Kira und Lilith), die in der Gegenrichtung unterwegs ist. Mit unseren Freunden aus München verbindet uns eine besondere Geschichte, denn Noah und Kira sind am selben Tag geboren – und (nicht nur) die neun Monate zuvor haben ein festes Band geknüpft. Und so war es im Herbst 2018 eine schöne Überraschung, als wir bei einem gemeinsamen Ausflug erfahren hatten, dass sie ebenfalls eine USA-Tour planen. Und jetzt treffen wir uns sogar!
Wir essen Burger im „Historic Barrel + Bottle House“, wobei Michael und ich leider als Fahrer auf das angeblich fantastische Bier verzichten müssen. Wir erzählen viel, spannend sind vor allem die unterschiedlichen Erfahrungen, denn Petra und Michael hatten sich für Motel/Airbnb und ein (sehr großes) Auto entschieden – definitiv eine andere Art des Reisens als mit dem RV, die für uns persönlich die geeignetere schien.
Und dann geht es endlich auf die historische Route 66 nach Seligman, wo man aufpassen muss, dass man keinen der vielen Touristen überfährt, die auf der Straße stehen, knien und liegen um sich fotografieren zu lassen. Nun, auch dieser ursprüngliche Teil der legendären Route ist meist eine unspektakuläre, lange, gerade Straße mit sehr wenigen Touri-Old-Fashioned Tankstellen an der Seite. Aber hey, was soll´s, hier ist schon Dennis Hopper auf der Harley entlanggefahren!!! Ich spüre jedenfalls den Spirit der Freiheit 😉!
In Kingman machen wir den zweiten Stopp, bummeln durch das Vitor Center (wo ich ein Cap bekomme), schauen uns im benachbarten Metcalf Park eine alte Dampflokomotive an und gönnen uns im sehr typisch-nostalgisch-kitschigen Mr. D´z Route 66 Diner eine Runde Eisshakes.
Die restlichen 100 Kilometer sind nach der Stärkung auch kein Problem mehr, am Ende des Tages passieren wir schließlich im Needles Desert View Resort ein, wo es einen kleinen, leeren (!!) Pool und saubere Duschen gibt. Für uns perfekt! Also erst abkühlen, dann sauber machen und erstmals den Backofen des RV testen. Es gibt Pizza, es klappt.