Ein Zufluchtsort im Südwesten Utahs oder ein Canyon, in dem man gerne nasse Füße bekommt.
Watchman Campground. Ein magisches Erlebnis am frühen Morgen. Ich schreibe gerade an diesem Reisebericht, da taucht vor mir, am anderen Ufer des Bachs, ein großes Reh auf. Es durchquert den Bachlauf und schreitet langsam und behutsam das Ufer hinunter – trotz aller Scheu unverkennbar in seinem Revier. Wir sind nur Gäste, die kommen und gehen.
Wir frühstücken in aller Ruhe (wir versäumen nichts) Rühreier und Blueberry Muffins – und brechen dann zum Shuttle Bus auf. Die Warteschlange ist lang, wir stehen rund 30 Minuten in der Schlange, sind aber entspannt und beobachten die Leute.
Nicht zuletzt wegen meiner Höhenangst verzichten wir auf das berühmte Angel´s Landing und die anderen gefährlichen Trails und fahren zur Zion Lodge (Stopp 5), von wo aus wir zu den Lower Emerald Pools spazieren: Sehr schön, sehr idyllisch und mit einem kleinen Wasserfall, unter dem wir entlang laufen. Es sind auch nicht so viele Menschen unterwegs.
Wieder zurück bei der Zion Lodge fahren wir mit dem Shuttle Bus bis zum Ende der Line, den Temple of Sinawava (Stopp 9), dem Start des rund halbstündigen Riverside Walk mit unzähligen Fotomotiven bis zu The Narrows. Es ist unglaublich viel los, trotzdem lustig – und beim Beobachten der Menschenmassen, die mit geliehenem Schuhwerk und Stöcken (a´ 25 Dollar Miete) durch den Fluss staken, kommt einem spontan der Gedanke in den Sinn: Zu so etwas sind nur Menschen fähig. Als wir wieder beim Temple of Sinawava angekommen, gönnen wir uns eine ausgiebige Rast unter einem riesigen Baum.
Der Zion Nationalpark ist wie ein urtümlicher Western; man ahnt, wie wichtiger jeder Felsen und jede Schlucht für die Indianer und ihre Religion waren – abgesehen davon, dass man hier ohne Zweifel trefflich einen Hinterhalt legen konnte.
Nach einmal hin und zurück sind wir hundemüde, kaufen am Campground Market noch Kartoffeln ein und gehen zurück zum Stellplatz. Ein Höhepunkt des Tages: Noah und ich nehmen ein erfrischendes Bad im Fluss!
Abends werden an der Feuerstelle Würstel (sehr gut), Fleisch (sehr hart) und Kartoffel (nicht durch) gegrillt. Es macht Spaß ins Feuer zu schauen und vor allem Merlin findet seine Berufung, das Lagerfeuer zu schüren.