USA Roadtrip Tag 12: Las Vegas. Buffalo Trails Trading Co. Zion National Park

Der Roadtrip geht weiter. Diese Art des Urlaubs ist ein permanentes Verlassen und Ankommen, in jede Wehmut des Abschieds mischt sich die Vorfreude auf das, was da kommen mag – so dass die Abfahrt von Las Vegas vor allem auch bestimmt wird von einer tiefen Dankbarkeit, diese verrückte Stadt erlebt haben zu dürfen. Und in einem sind wir uns alle vier sicher (oder zumindest ich): Es war nicht das letzte Mal, dass wir hier waren!

Die Fahrt zum nächsten Ziel, den Zion National Park, wird unterbrochen von den obligatorischen Zwischenstopps Tanken & Einkaufen (Walmart in Mesquite). Rund 15 Meilen vor unserem Ziel wird der Hunger zu groß und wir machen dank Yelp (Susannes Begeisterung für diese Plattform wächst täglich) halt in der Buffalo Trails Trading Company Inc., einer wirren Mischung aus Andenkenladen und Restaurant – und einem „Bob“, den man nur als Original bezeichnen kann: „The very best Buffalo Burgers und the very best Hawaian Chicken Pasta Salad“, wir trauen uns nicht, was anderes zu ordern, auch wenn die Jungs nicht restlos begeistert waren vom sehr intensiven Büffelfleisch.

Kritiker würden den Laden und das Essen vielleicht zerreißen, zumal die Hygiene gerade auf der engen Unisex-Toilette ausgesprochen fragwürdig ist, für uns ist es aber genauso ein typisches USA-Erlebnis, wie wir es suchen.

Gegen 18 Uhr (Zeitverschiebung von Nevada nach Utah beträgt eine Stunde) erreichen wir den Watchman Campground. Susanne hat wieder hervorragende Arbeit geleistet (ein Urteil, das sich in den folgenden Wochen ausnahmslos wiederholen wird) und einen idyllischen, riesengroßen Stellplatz direkt am Fluss organisiert. Der Ausblick auf die umliegenden, roten Berge und Felsen bei Sonnenuntergang bringt die Schönheit der Natur zum Leuchten!

Da wir genügend Holzscheite haben (Camper geben vor Abflug gerne ihre übrig geblieben Reise-Dinge weiter, in Las Vegas waren wir am Tag zuvor die Nutznießer gewesen), darf Merlin Feuer machen und Marshmallows und Tortillas rösten. Wir spielen Watten, trinken Wein (Susanne ist … sehr heiter) und lachen sehr viel mit dem „Penis“-Spiel der Jungs (nur kurz zur Erklärung: einer beginnt, ganz leise den Namen zu sagen, der nächste muss es lauter wiederholen, der nächste noch lauter – bis schließlich geschrien wird, was je nach Umgebung und Situation sehr peinlich werden kann. P.S.: Die Jungs spielen das angeblich häufiger im Schulunterricht.) Ich nehme zum ersten Mal jedenfalls Merlins Qualitäten als Komiker wahr. Während er sonst oft unkonzentriert ist und abgehakt spricht, zeigt er sich an diesem Abend als begnadeter Entertainer. Schön.

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