Italienische Erfolgsgeheimnisse!

Ich liebe Italien und die Italiener. Vorausgesetzt, es geht nicht um Fußball, da ich ihnen weder das Halbfinale bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 noch den im Finale provozierten Kopfstoß des unvergleichlichen Zinédine verzeihen mag.

Allerdings habe ich lange Zeit in München gearbeitet, der nördlichsten Stadt Italiens. Und ich lebe in der Nähe von Regensburg, der nördlichsten Stadt Italiens. Ich habe auch in Hamburg studiert und sollte dort einmal anfragen, ob dies ebenfalls die nördlichste Stadt Italiens ist. Ich bin mir sicher, dass sie es ist (zumindest ein „Venedig“ wird Hamburg wohl sein) – womit ich von mir behaupten darf, dass ich in den vergangenen 35 Jahren fortwährend in Italien gelebt habe.

Das verbindet. Ebenso wie die Liebe zum Fußball und zum Essen. Und wahrscheinlich liegt der sportliche Erfolg „meiner Landsleute“ darin begründet, dass sie ihre fünf kulinarischen Erfolgsprinzipien auf das Fußballspiel übertragen haben:

  1. Die perfekte Nutzung des Raumes: Kein Volk versteht es wie die geliebten Italiener, den vorhandenen Platz effektiv zu nutzen. Das gilt für den italienischen Magen ebenso wie für den viertel Quadratmeter im Strafraum: In den einen passen fünf Vor-, drei Haupt- und zwei Nachspeisen, in den anderen der Stürmer Filippo Inzaghi inklusive Schwalbe. Und wer in der Arena von Verona einmal erlebt hat, dass im Bereich „gradinata numerata“ zwischen sich und der Partnerin (gemessene 20 Zentimeter Abstand) eine italienische Großfamilie souverän Platz findet und gemeinsam Arien schmettert …
  2. Der respektvolle Umgang mit der Tradition: Wer im Trainingslager bevorzugt Spaghetti al olio ist, der wird auch an der Abwehrkette nicht rütteln.
  3. Die Nachwuchsförderung: Nirgendwo werden Kinder so liebevoll willkommen geheißen und gehätschelt wie in italienischen Restaurants. Kein Wunder, dass diese Kinder als Fußballer in der ganzen Welt Karriere machen – nicht selten, ohne dabei erwachsen zu werden.
  4. Lass Dir Zeit: Das italienische Essen lebt von der Zeit, die man sich dazu gerne im Übermaß nimmt. Unnötige Hektik schadet nur – das denken die Nationalspieler auch, wenn sie in Führung nach einem leichten Foul sehr langsam, dafür vollständig genesend am Boden liegen oder subjektiv geschätzte 20 Minuten für einen Einwurf benötigen.
  5. Der Sinn für das Schöne: Ich sage nur „Antipasti-Platte“ und „Luca Toni“.

Ohne Zweifel: Italien wird bei jeder Welt-Meisterschaft zu den Favoriten gehören.

Guten Appetit!

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