Grabinschriften – ungewöhnlich, einzigartig und oft reine Geschmackssache.

Trinkt doch bitte einen Becherovka auf mich! – Sein vorlautes Mundwerk lebt weiter. – Mit der Rettung der Welt wird es jetzt wohl nix mehr. – Keine Ahnung, wo ich jetzt bin… – Kann ich nicht einmal hier meine Ruhe haben?

Nur sehr selten stelle ich mir vor, wie eine Inschrift auf meinem Grabstein lauten könnte (genauso wie ich mir die Musikauswahl für eine fröhliche Trauerfeier überlege). Je nach aktueller Befindlichkeit ist der Spruch dann halbwegs originell, müde oder sonst irgendwie ….

Als Verwaltungsrat eines kommunalen Bestattungsunternehmens bin ich Beobachter der tiefgreifenden Veränderungen in der Bestattungskultur. Waren früher Erdgräber mit imposanten Grabsteinen noch gang und gäbe, sind es heute vor allem Urnengräber, die sich entweder aneinanderdrängen oder in Friedwäldern einen Platz unter einem Baum finden.

Es ist, wie es ist, dennoch ist es schade, denn ein Urnengrab bietet meist wenig Platz für eine Inschrift, die mehr als den Namen des Verstorbenen beinhaltet. Ein großer Grabstein jedoch war gerade in früheren Zeiten immer wieder auch für Geister mit Sinn für ungewöhnliche Komik eine herrliche Gelegenheit, sich bei einer Grabinschrift kreativ auszutoben. Dazu darf ich zwei Bücher empfehlen: Von Erno Hansing „Hier liegen meine Gebeine, ich wollt es wären Deine: Grabinschriften für alle Fälle“ und von Thorsten Benkel/ Matthias Meitzler „Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe. Ungewöhnliche Grabsteine – Eine Reise über die Friedhöfe von heute“.

Sehr kurzer Exkurs: Eine Grabinschrift oder ein Grabdenkmal für einen Verstorbenen an einer Kirchenwand bezeichnet man als Epitaph.

Zwei kleine Tipps: Skurrile Ideen und Texte für Grabinschriften gibt es auf Twitter unter dem Hashtag #meineGrabinschrift. Außerdem gibt es in einem Tiroler Museum (Kramsach) einen Museumsfriedhof Marterlsprüche, auf dem Grabkreuze mit lustigen, albernen und manchmal gruseligen Inschriften gesammelt wurden.

Von dort und aus weiteren Quellen habe ich mal meine persönlichen Top 13 Grabinschriften zusammengestellt:

  1. Jetzt wissen wir, wo er nachts schläft.
  2. Mein Weib deckt dieser Grabstein zu, für ihre und für meine Ruh.
  3. Grabinschrift eines Computerfreaks: Game Over.
  4. Hier ruht Dr. Krumm und die er behandelte um ihn rum.
  5. Mit ihrem Kopf auf seinem Schoß, ließ er vor Glück das Lenkrad los.
  6. Hier liegt Johannes Weindl, er lebte wie ein Schweindl. Gesoffen hat er wie eine Kuh. Herr, gib ihm die ewige Ruh.
  7. Hier liegt begraben unser Organist. Warum? Weil er gestorben ist.
  8. Hier ruht ein seltner Advokat, der Unrecht nie verteidigt hat, und Eintracht jedermann empfahl – er starb im Hospital.
  9. Atemlos durch die Nacht…
  10. Hier ruht Franz Josef Matt, der sich zu Tod gesoffen hat. Herr gib ihm die ewige Ruh‘ und ein Gläsle Schnaps dazu.
  11. Ich bin dann mal weg!
  12. ICH hatte die Vorfahrt.
  13. Wir seh´n uns.

Keine humorvollen Grabsteininschriften, sondern einfühlsame Trauergedichte und Trauertexte beinhaltet „Das kleine Trauerbüchlein“, das Werbemittel u.a. für Bestatter, Hospizvereine und Krankenhäuser. Mehr Informationen und Bestellmöglichkeiten finden Sie auf der Seite des Kleinen Krebs Verlags.

Für Einzelbestellungen: In der Version „Ein kleines Trauer-Brevier“ ist mein Büchlein gedruckt erhältlich und als Kindle-Version. Das Büchlein bestellen als

 

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