Nichts Gutes, bei dem nichts Schlechtes dabei ist. Das gilt auch für den Bau des Assuan-Staudamms und die Anlage des Nassersees, mit dem zwar die Bewässerung der Region gesichert ist, dafür aber mehr als 100.000 Nubier ihre Dörfer verlassen mussten, weil diese überschwemmt wurden.
Der Besuch eines nubischen Dorfes stand als Tagesabschluss auf dem Programm – um dorthin zu kommen fuhren wir mit einem Ausflugsboot durch das idyllische Naturschutzgebiet, vorbei an Kitchener´s Island, Kormoranen auf Felsen und Fischern, die stoisch ihr Abendwerk verrichteten.
Das Dorf, das wir besuchten, lag ebenfalls auf einer kleinen Insel mit lärmenden Erwachsenen, die uns musikalisch begrüßten und riesigen Strommasten. Wir spazierten durch Sand und Geröll zu einer Hütte, wo uns die Besitzerinnen schon mit Tee, Sirup, harten Brotstücken und echt übelriechenden und schmeckenden, flüssigen Käse versorgten. Unser Führer erzählte davon, das sich die Witwen damit ihren Lebensunterhalt verdienten – es wäre vielleicht gemütlich gewesen, wenn das touristische „Muss“ nicht zu spürbar gewesen wäre.
In wie vielen Ländern war ich schon, wo Einheimische zum Gaudium der Touristen Tradition vorgaukelten? Ich weiß es nicht, ebenso wenig wie ich mir unsicher bin, ob das gut so ist. Jedenfalls liefen wir anschließend noch durch das Dorf, das wie ausgestorben schien und machten uns danach wieder auf die Rückfahrt. Das schale Gefühl verflüchtigte sich dann dankenswerterweise wieder schnell inmitten der Natur.















