Trauersprüche 1

Ich weiß nicht warum, aber ich kann ganz gut Trauertexte schreiben. Dieses sehr seltsame Talent wurde entdeckt in meiner Zeit als Ghostwriter eines Landrats. Für das Trauerdruckportal memento habe ich dann ein paar Texte verfasst -als Reminiszenz an meine beiden Großväter unter dem Pseudonym EMIL JARKO.

Es tröstet mich zu wissen,

dass die Zeit niemals gereicht hätte,
dir angemessen Danke zu sagen.

Ich denke an dich.
Ich rede mit dir.
Ich frage dich
und lache mit dir.
Manchmal glaube ich,
dich zu hören
und zu spüren.
Mir ist dann so warm ums Herz.
Warum sollte ich das nicht tun?
Nur, weil du tot bist.

Was von dir da bleibt.

Die Stunden, die wir zusammen waren.
Die Augenblicke, in denen du mich tief beeindruckt hast.
Das Gefühl, wie ich mich auf dich verlassen konnte.
Das späte Verständnis, dass du wütend auf mich warst.
Nur ein kleiner Teil deines Wissens. Leider.
Die Dankbarkeit.

All das bleibt. Da bei mir.

 

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One comment

  1. Christina Müller

    Das ist wirklich sehr sehr schön… Traurig aber es drückt alles aus, was man einen Versorbenen gerne mitgeben würde auf die letzte Reise.

    Ich mag auch gerne dieses Gedicht von Peter Streiff, darin vergleicht er den Tod mit einer Schiffsreise auf dem Meer:

    Denk dir ein Bild:“weites Meer“.
    Ein Segelschiff setzt seine weißen Segel
    und gleitet hinaus in die offene See.
    Du siehst, wie es kleiner wird.
    Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es.
    Da sagt jemand: „Nun ist es gegangen.“
    Ein anderer sagt: „Es kommt.“
    Der Tod ist ein Horizont, als die Grenze unseres Sehens.
    Wenn wir um einen Menschen trauern,
    freuen sich andere, ihn hinter der Grenze wiederzusehen.

    Von Peter Streiff, Quelle: https://www.den-tod-anzeigen.de/trauertexte-trauersprueche.htm

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