Es ist das Gefühl, etwas versäumt zu haben, und es sind die Fragen, die jetzt ohne Antwort bleiben, die nach dem Tod eines geliebten Menschen an der eigenen Seele nagt. Die Trauer verblasst im Laufe der Zeit. All das, was man allerdings nicht mehr nachholen kann, brennt immer dann lichterloh, wenn man es nicht erwartet. Heißer Schmerz statt warme Melancholie.
Hätte. Wäre. Könnte.
Hätte ich etwas dagegen tun können?
Hätte ich mir mehr Zeit nehmen müssen?
Wäre ich doch weniger egoistischer gewesen.
Wäre mir früher bewusst geworden.
Könnte ich einiges ungeschehen machen?
Und könnte ich nur noch einmal?
Seltsam, wie der Tod dem Konjunktiv plötzlich
eine unerbittliche Endgültigkeit gibt.
P.S.: Ein Spruch, dem ich ohne Autor einmal begegnet bin:
Auf dem Friedhof liegen viele Tote, mit denen ich noch ein Bier trinken wollte.
***
Eine Überlebensstrategie
Ich lege die Zeit einfach hin.
Statt das vorher und nachher gelten zu lassen,
mache ich ein Nebeneinander daraus.
Es folgt nicht das eine auf das andere,
jeder Augenblick ist ein JETZT.
Es klingt ziemlich einfach, ein Leben so zu betrachten,
aber es ist es nicht. Und doch: Es schiebt die Erinnerungen an
dich in den Vordergrund und für einen kurzen Moment
sind sie im JETZT und fühlen sich genauso an…
… und kann ich damit umgehen, dass du tot bist.
***
Weil es ruhig macht…
Ich sollte häufiger an die Gräber gehen
und mich um meine Erinnerungen kümmern.
Ich sollte mir häufiger Zeit nehmen
um durch die Vergangenheit schlendern.
Ich sollte häufiger den Friedhof besuchen
und milde die Menschen beobachten,
die geschäftig an ihren Gräbern ihren Trost finden.
Ich sollte häufiger Grabinschriften lesen
um nicht zu vergessen,
wie wichtig und schön ein Augenblick ist.
Ob gestern, heute oder morgen,
ist ohne Bedeutung.
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