Mein erstes großes Theaterstück war gleich ein Festspiel. Und natürlich war ich entsprechend aufgeregt, als am 17. August 2016 im Burglengenfelder Ortsteil Pottenstetten Premiere gefeiert wurde. Was soll ich sagen? Die Schauspieler und der gesamte Festspielverein haben Großartiges geleistet. Vielen Dank dafür. Und hier gibt es erstmal den Prolog dazu:
Es rumpelt. Erzähler taucht mit einer Tafel/Flip-Chart auf, die er nur mit größten Mühen und unter fortwährendem Stöhnen, „Aua“, „Zefix“, „Sakra“, „Omeiomei“ aufstellen kann. Endlich hat er es geschafft:
Erzähler:
So (Pause, japsend), erst einmal: Griaßt eich mitanand, weil so viel Zeit und Anstand muss sein. (Pause, japsend) Apropos Anstand: Diejenigen, also diejenigen, die mich jetzt hierher auf die Bühne geschickt haben … also die kennen den Begriff „Anstand“ rein gar nie nicht, weil sonst (Pause, japsend) hättens mich niemals hierher geschickt.
„Mach du das“, haben sie gesagt
„Wir brauchen nämlich einen, der die Geschichte erklärt“, haben sie gesagt.
„Welche Geschichte“, habe ich gefragt.
„Na, die Geschichte“, haben sie gesagt.
„Und warum braucht Ihr für DIEEE Geschichte einen Erklärer“, hab ich gefragt.
„Weil es so schwierig und kreuzsakra-vertrackt ist“, haben sie gesagt.
„Was ist denn so schwierig und kreuzsakra-vertrackt?“, habe ich gefragt.
„300 Jahre Geschichte in ein Theaterstück reinzubringen, das ist schwierig. Das wird richtig eng“, haben sie gesagt.
„Wenn man will, dann geht das“, habe ich gesagt.
„Der Theaterstückl-Schreiber hat aber gesagt, da hilft wollen rein gar nix“, haben sie gesagt.
„Dann hättet Ihr euch halt einen gescheiten Theaterstückl-Schreiber gesucht“, habe ich gesagt.
„Jetzt schleich dich und ab auf die Bühne mit dir“, haben sie gesagt, „sonst gibt es kein Bier“
… ja, und jetzt stehe ich eben da. Weil kein Bier, das ist ja kein Zustand und eine richtige seelische Grausamkeit.
(schaut in das Publikum)
Da schaut, da sitzt schon einer vor seinem Sprudelwasser und schaut recht geschmerzt. Seelische Grausamkeit, sage ich da nur, seelische Grausamkeit, ganz zu schweigen von den körperlichen Qualen…
Nein, nein, nein, mit mir nicht, Da erzähle ich lieber die Geschichte, die über stuckara 300 Jahre geht und im 18 Jahrhundert begonnen hat.
Anfangen tue ich aber in der Gegenwart, also gewissermaßen heute … könnte allerdings auch gestern gewesen sein oder letzte Woche oder auch morgen … egal: Es geht los:
Auf einer Wiese ein paar hundert Meter weiter von hier, arbeiten zwei Männer, also genauer gesagt: Arbeiten tut nur einer …
Die Pongratz-Festspiele in den Medien:
- Mittelbayerische Zeitung vom 2. Mai 2016
- Mittelbayerische Zeitung vom 22. August 2016
- BR 2 kulturLeben vom 25. August 2016 (ab 00:30:54)